Mittelfristig dürfte der größte Risikofaktor aber die stark ansteigende Komplexität des Produktions- und Servicebereiches sein. Die permanent steigende Anzahl von kommunizierenden Knoten im Gesamt-Firmennetz, im Verbund mit der stärkeren Kommunikationsanbindung von Kunden und Lieferanten und laufend höherer Kommunikations- und Entscheidungsgeschwindigkeit führt zu einem extrem schwierig zu beherrschenden, extrem komplexen Kommunikationssystem. Dessen Funktionsprinzipien sind im Detail heute noch nicht richtig abschätzbar, dominierende Trends werden aber die zunehmende Bildung von kleinen, kommunikativ eng verbundenen Einheiten zusammen mit der Delegation von Entscheidungen an den „Anwendungsort“, d.h. vielfach die Produktionseinrichtungen, sein. Vor diesem Hintergrund kann die Einführung von sogenannten Schwarmlogiken sinnvoll sein. Diese werden aber primär den Produktionsablauf steuern können.
Die Planung und technische Vorbereitung der Produktion wird dagegen in einem immer komplexeren Netzwerk von immer mehr Spezialisten als Teamleistung erstellt werden müssen. Ob daraus hochspezialisierte Projektteams je Einrichtung oder die Entwicklung flexibler Komponenten mit Konfiguration der Einzellösung entstehen werden ist aktuell noch nicht absehbar, es spricht aber einiges für die Entwicklung von Standardkomponenten mit flexibler Konfiguration für den jeweiligen Anwendungsfall.
Eine Konsequenz daraus ist, dass die hierarchischen Führungsstrukturen sehr viel stärker als heute auf die Erreichung von Zielen anstelle Einhaltung von Regeln und Vorgaben ausgerichtet werden müssen. Wahrscheinlich wird daraus, analog zur Einführung von Lean Manufacturing in die Firmen Anfang der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts, eine neue Kultur der innerbetrieblichen Zusammenarbeit entstehen.